Klimabilanz 2017

Weil Nachhaltigkeit für die Gebäudeversicherung Bern (GVB) und ihre Tochtergesellschaften eine Selbstverständlichkeit ist, haben wir uns zum Ziel gesetzt, unseren CO₂-Ausstoss massgebend zu reduzieren. Ob getroffene Massnahmen Wirkung zeigen überprüfen wir laufend. In der jährlichen Klimabilanz zeigen wir auf, wie wir in den verschiedenen Bereichen vorankommen.

Internes Engagement

Ziel der 2007 definierten Klimastrategie der GVB Gruppe ist die klimaneutrale Geschäftstätigkeit. Mit rund 2,5 Tonnen CO₂-Emissionen pro Mitarbeitenden Ende des Berichtsjahrs 2017 ist die GVB Gruppe auf einem guten Weg dahin.

Wie die Auswertung zeigt, kann dabei die grösste Reduktion im Bereich Mobilität vorgenommen werden. Deshalb hat die GVB Gruppe 2018 80 ihrer Aussendienstmitarbeitenden mit Elektrofahrzeugen ausgestattet. Diese Anschaffung hat auf die Zahlen des Bilanzjahrs 2017, welche diesem Umweltbericht zugrunde liegen, noch keinen Einfluss. Sie wird jedoch einen massiven Einfluss auf diejenigen des Bilanzjahrs 2018 haben. Die GVB geht davon aus, dass durch die Elektroautos die CO₂-Emissionen pro Mitarbeitenden um weitere 26 Prozent reduziert werden können. Auf diese Weise ist es möglich, das gesetzte Ziel für 2020 – 30 Prozent weniger CO₂ gegenüber 2015 – bereits 2018 zu erreichen.

Bereich Heizung

Die Haustechnik wurde in den vergangenen Jahren laufend verbessert, was zu deutlichen Heizenergieeinsparungen geführt hat. Seit März 2017 werden 20 Prozent der Heizenergie mit Biogas abgedeckt, das auf Schweizer Bauernhöfen produziert wird. Für den restlichen Teil werden fossile Brennstoffe (Erdgas) verwendet. Dank diesen und weiteren Massnahmen erreicht die GVB fast den Minergie-Standard.

Die Emissionen pro Fläche haben seit 2013 um rund 30 Prozent von 13,5 kg CO₂/m2 auf 9,8 kg CO₂/m2 im Jahr 2017 abgenommen. Gegenüber dem Bilanzjahr 2016 ist dennoch ein leichter Anstieg der Emissionen auszumachen, was durch den kälteren Winter zu erklären ist. Mit 48,7 kWh pro Quadratmeter liegt die GVB im Heizungsbereich dennoch unter dem Verbrauch vieler anderer vergleichbarer Unternehmen.

Um die fossilen Brennstoffe weiter reduzieren zu können, wird die GVB den Energieträger Gas kritisch überprüfen und sich nach Alternativen umsehen.

Bereich Strom

Die GVB Gruppe bezieht seit 2016 Ökostrom aus 100 Prozent erneuerbaren Quellen. Dadurch liegen die CO₂-Emissionen des Stromverbrauchs pro Mitarbeitenden bei beinahe null Prozent. Der gesamte Stromverbrauch am Hauptsitz in Ittigen konnte gegenüber dem ersten Messjahr 2007 (708 000 kWh) trotz steigender Mitarbeiterzahl um rund 29 Prozent auf 507 000 kWh gesenkt werden.

Die Umstellung der Fahrzeugflotte auf Elektroautos und die neuen Ladestationen im firmeneigenen Parking werden den Strombedarf in Zukunft unweigerlich wieder ansteigen lassen. Aus diesem Grund sind zahlreiche neue Massnahmen in Planung, um den Verbrauch zu senken. So sollen etwa neue Bewegungs- oder Helligkeitsmelder installiert werden, die eine genauere Steuerung der Beleuchtung erlauben. Zusätzlich sollen auch noch die letzten Beleuchtungsbereiche mit stromsparenden LED-Leuchtmitteln ausgerüstet werden (Einstellhalle und Liftvorräume). Um Stromverbrauch im Stand-by-Betrieb zu vermeiden, sollen ausserdem Zeitschaltuhren konfiguriert werden, welche die Apparate während der Nacht oder an Wochenenden komplett vom Netz trennen.

Bereich Mobilität

2017 entfielen 73 Prozent aller CO₂-Emissionen der GVB Gruppe auf Geschäfts- und Pendelfahrten. Um die Emissionen in diesem Bereich zu reduzieren, beschloss die GVB Gruppe 2018 die Umstellung der Fahrzeugflotte auf Elektroautos. Das macht sich bezahlt: Es ist zu erwarten, dass das für 2020 gesteckte Ziel – 30 Prozent weniger CO₂ gegenüber 2015 – bereits 2018 erreicht werden kann.

Bei den Pendelfahrten konnten die Emissionen pro Mitarbeitenden zwischen 2007 und 2017 von 1296 auf 1122 kg CO₂ reduziert werden. Dies dank verschiedenen Massnahmen wie höheren Parkgebühren für die Firmenparkplätze oder der Aktion «Bike to work». Um die Emissionen in diesem Bereich noch weiter zu senken, möchte die GVB auch für kurze Pendelfahrten mit dem Auto eine Alternative bieten: Direkt vor dem Hauptsitz in Ittigen gibt es deshalb seit November 2018 eine PubliBike-Station mit E-Bikes und konventionellen Fahrrädern, welche die GVB-Mitarbeitenden jeden Tag zwei Stunden lang kostenlos nutzen können. Zudem erhalten Mitarbeitende, welche mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit kommen, seit 2018 erstmals einen Zustupf von maximal 400 Franken an die jeweiligen Abonnementskosten.

Bereich Papier und Versand

Die GVB Gruppe benutzt für ihre diversen Drucksachen wenn immer möglich Recycling- oder FSC-zertifiziertes Papier. Dadurch konnten die CO₂-Emissionen im Vergleich zum Vorjahr um 11 Prozent verringert werden. Die verbrauchte Papiermenge pro Mitarbeitenden erhöhte sich von 700 Kilogramm (2007) auf einen Höchstwert von 2300 Kilogramm 2012. Grund dafür war die Einführung der Tochtergesellschaften im Jahr darauf. 2017 verbrauchten die Mitarbeitenden rund 390 Kilogramm Papier.

Die GVB legt zudem Wert auf klimaneutrale Versände: Seit 2013 werden alle Briefe im Inland klimaneutral verschickt. Briefe ins Ausland machen nur einen geringen Anteil am gesamten Versandvolumen aus, weshalb die CO₂-Belastung der Versände beinahe auf null reduziert werden konnte.

Die GVB versucht, ihren Anspruchsgruppen gewisse Dokumente und Unterlagen auch elektronisch zur Verfügung zu stellen. So können Kundinnen und Kunden seit Jahren ihre Jahresprämie auch per eBill bezahlen. Durch weitere Digitalisierungsmassnahmen möchte die GVB die Emissionen im Bereich Papier und Versand weiter reduzieren. Dank eines neuen digitalen Kundenportals werden in Zukunft viele Vorgänge papierlos abgewickelt werden können. Das Portal befindet sich aktuell in Planung.

Externes Engagement

Im September 2018 fand zum zwölften Mal der von der GVB ins Leben gerufene Swiss Energy and Climate Summit (SwissECS) statt. Seit der Gründung 2007 im Rahmen des 200-Jahre-Jubiläums der GVB hat sich der SwissECS von einem regionalen Anlass zur wichtigsten nationalen Konferenz für Energie- und Klimafragen entwickelt, der jedes Jahr Fachleute aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zusammenbringt. 

Darüber hinaus finanziert die GVB gemeinsam mit der Stiftung Mercator seit dem Berichtsjahr 2017 eine Professur an der Universität Bern, die sich mit den Folgen des Klimawandels für Wirtschaft und Gesellschaft befasst.