Tarifanpassung 2025

Im Zentrum steht die Reduktion des Prämiensatzes für nicht massive Gebäude. Damit bildet die GVB im Tarif die Entwicklung bei Brandschäden ab: die Schadensumme ging in den letzten Jahren stärker zurück als bei massiven Gebäuden. Der Prämiensatz für massive Gebäude bleibt unverändert.

In diesem Zusammenhang werden auch die Nutzungszuschläge vereinheitlicht von nicht massiven und massiven Gebäuden und somit unabhängig von der Bauart berechnet. Nutzungszuschläge werden bislang für gewerblich, industriell oder landwirtschaftlich genutzte Gebäude erhoben und berücksichtigen die Wahrscheinlichkeit, dass ein Schadenfall höher ausfällt als bei einem Einfamilienhaus (Beispiel: Schreinerei). Dies trägt zur Reduktion der Prämie von nicht massiven Gebäuden bei.

Ebenso trägt die GVB der verminderten Brandschadenanfälligkeit Rechnung, die durch die Anwendung der Brandschutzvorschriften 2015 (BSV) und Präventionsanstrengungen resultiert. Eigentümer:innen von nicht massiven Gebäuden gemäss BSV 2015 profitieren künftig zusätzlich von einem Brandschutz-Rabatt von 5 Rappen je 1000 Franken Versicherungssumme. Damit lehnt sich die GVB auch an die Immobilienstrategie des Kantons Bern an, die die Berücksichtigung von Holz als Baustoff favorisiert.  

In der Jahresrechnung ist für beide Bauarten ein Präventionsbeitrag enthalten, den die GVB zur Wahrung der Brandsicherheit und zur Prävention von Feuer- und Elementarschäden einsetzt. Aktuell sind dies 9 Rappen je 1000 Franken Gebäudewert. Dies ergibt einen Betrag von rund 35 Millionen Franken für Prävention und Intervention pro Jahr. Mit der Anpassung des Baukostenindex würde dieser Betrag höher ausfallen. Die GVB ist jedoch überzeugt, dass trotz der grossen Herausforderungen bei Brandsicherheit und Prävention keine zusätzlichen Mittel nötig sind und senkt den Anteil auf 8 Rappen.

Die GVB passt per 1. Januar 2025 ihren Baukostenindex an, der die Baukosten widerspiegelt und für die Bestimmung der Versicherungssumme benötigt wird. Die Versicherungssumme ist die Grundlage für die Berechnung der Wiederherstellungskosten nach einem Schaden. Der Baukostenindex orientiert sich am Berner Index der Wohnbaukosten, der über die letzten Jahre ungleich stärker angestiegen ist. Der Baukostenindex wird nun von 214 auf 234 angepasst, um die beiden Indizes nochmalig anzugleichen (die letzte Anpassung Index erfolgte per 1. Januar 2023 von 194 auf 214). Diese Anpassung führt zu einer Erhöhung der Versicherungssumme und damit auch der Prämie. Damit soll eine mögliche Unterversicherung der Kund:innen vermieden werden. So ist sichergestellt, dass die Kosten für die Wiederherstellung im Schadenfall gedeckt sind. Die Versicherungssumme ist auch für andere Versicherungsgesellschaften wichtig, die Gebäudezusatzversicherungen im Kanton Bern anbieten. Entsprechend hat die Anpassung des Baukostenindex auch einen Einfluss auf die Versicherungsprodukte anderer Anbieter.

Das Geschäftsjahr 2023 hat die GVB mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen. Der Überschuss resultiert vor allem infolge eines durchschnittlichen Schadengeschehens und dank den Erträgen der Finanzanlagen. Die GVB funktioniert auf solidarischer und genossenschaftlicher Basis und beteiligt deshalb die Gebäudeeigentümer:innen im Kanton Bern am Überschuss 2023: 30 Millionen Franken fliessen zurück. Dies bedeutet eine Reduktion von rund 12 Prozent auf die Jahresrechnung 2025.